homify 360°: Alt trifft auf Neu für außergewöhnliches Wohnen

Mandy Markwordt – homify Mandy Markwordt – homify
Wohn-Ensemble Hähnelstraße, quartier vier Architekten Landschaftsarchitekten quartier vier Architekten Landschaftsarchitekten Minimalist house
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Was macht man, wenn der Platz für ein Wohnhaus auf dem Grundstück zu beengend ist? Man kauft das angrenzende Grundstück dazu und schafft dank einer geschickten Planung neue Häuser und Wohnungen mit Wohlfühlgarantie. 

Die Experten von Quartier Vier haben solch ein Projekt in Leipzig umgesetzt. In Lindenau, einem westlichen Stadtteil Leipzigs wurden altehrwürdige Wohnhäuser mit kleinen Wohnungen zu modernen Häusern mit Wohnungen im Loft Style. Wir sehen uns die Fassaden der Häuser und die historischen Besonderheiten im Innenraum einmal genauer an.

Das Vorderhaus in der Hähnelstraße

Das Vorderhaus, das sich in der Hähnelstraße 3 befindet, wurde ca. 1870 erbaut und ist eines der ältesten, erhaltenen Gebäude in Lindenau. Vor den Umbaumaßnahmen befanden sich darin 12 kleine Wohnungen, die meist größtenteils weniger als 50 Quadratmeter Wohnfläche boten. Nun sind in dem Gebäude vier Maisonettwohnungen mit 125 Quadratmetern, zwei kleinere Wohnungen mit ca. 70 Quadratmetern und zwei Dachgeschosswohnungen mit je 100 Quadratmetern zu finden.

Die Besitzer einer Dachgeschosswohnung können sich zudem über eine große Dachterrasse freuen. Und selbst die einzige Wohnung, die keinen ebenerdigen Ausgang oder keine Dachterrasse hat, erhielt eine Loggia.

Um den Charakter des denkmalgeschützten Gebäudes zu erhalten, wurden die Dämmstärken minimiert und die Fassade wurde mit einem Glattputz versehen. Damit auch die Proportion der Fassadengliederung gewahrt werden konnte, mussten die Fenster um die notwendige Dämmstärke vergrößert werden. Auch die Gesimse wurden rekonstruiert.

Das Hinterhaus in der Schillingstraße

Auf diesem Bild sehen wir das Hinterhaus in der Schillingstraße 5. Die Fassade des Neubaus wurde mit Kratzputz gestaltet. Der weiße Altbau, der sich daran anschließt, sticht dagegen, ebenso wie das Vorderhaus, mit weißem, glatten Putz hervor. Mit dieser farblichen Differenzierung will man die Neubauten bewusst als moderne Erweiterung kennzeichnen.

Der Innenhof

Der kleine Hof war vor der Zusammenführung der Gebäude der einzige Freiraum auf dem Gelände. Nun dient der liebevoll restaurierte Hof als zentraler Zugang, von dem aus alle Wohnungen erreicht werden können und wird zum gemeinsam nutzbaren Freiraum. Durch den Zusammenschluss der Grundstücke konnte für die Maisonettewohnungen zudem jeweils ein eigener, vom Hof abgewandter, Gartenraum mit Terrasse geschaffen werden.

Durch die smarte Gestaltung der Flächen wird so zum einen durch den zentralen Hof die Gemeinschaft der Bewohner gefördert und zum anderen für ausreichend Rückzugsmöglichkeiten auf den Terrassen und in den Gärten gesorgt.

Offene Wohnräume

Durch das Entfernen von nichttragenden Wänden konnten die teilweise 50 Quadratmeter kleinen Räume auf bis zu 125 Quadratmeter vergrößert werden. So werden beispielsweise die Küche, das Wohnzimmer und das Esszimmer zu einer einzigen, offenen Wohnfläche verbunden. Für die Bodengestaltung wurde helles Lärchenholz verwendet, was den Raum noch heller und einladender wirken lässt.

Industrieller Look

Besondere historische Gegebenheiten wurden in dem Altbau bewusst erhalten. Dazu gehören beispielsweise die alten Eisenbahnschwellen, die anscheinend schon vor Jahrzehnten über dem Fenster als Träger eingesetzt wurden. Dadurch erhält der gesamte Raum einen unerwartet industriellen Charakter.

Wie man einen Raum in einer Altbauwohnung stilvoll einrichten kann, seht ihr in unserem Artikel über die Altbauwohnung eines jungen Pärchens in Berlin.

Treppenhaus mit Geschichte

Das spannende Zusammenspiel aus moderner Architektur und traditionellen Elementen macht den einzigartigen Charme des Altbaus aus. Während die Maisonette-Wohnungen beispielsweise mit modernen Treppen aus Lärchenholz ausgestattet wurden, findet man im Treppenhaus des Gebäudes noch solche altehrwürdigen Treppen. Die Jahrzehnte sind nicht spurlos an der Treppe vorbeigegangen und so wirken die unterschiedlichen Farbschichten und Gebrauchsspuren an der Treppe wie Zeitzeugen.

Optimale Raumnutzung

In jedem Raum wurden die gegebenen Besonderheiten erhalten und prägen damit das Bild jeder einzelnen Wohnung. In diesem Raum befand sich beispielsweise früher eine Werkstatt. Das Deckengewölbe der ehemaligen Werkstatt wurde extra erhalten und auch die bereits vorhandenen Nischen in der Wand wurden zu Regalen umgewandelt, die in der nun dort zu findenden der Küche durchaus nützlich sind.

Bad im Industriedesign

Auch im Badezimmer bleibt ein industrieller Charakter nicht gänzlich verborgen. Durch die Kombination von kleinformatigen weißen Fliesen und schwarzen Fugen entsteht ein abwechslungsreicher Industrial-Look fürs Bad. 

Jeder Raum wird natürlich den jeweiligen Gegebenheiten angepasst. Fußboden- und Wandaufbauten dienen als Gliederungselement und geben so jedem Bad ein individuelles Erscheinungsbild. In diesem Badezimmer wurden sogar ein Waschbecken, eine Badewanne und eine große Dusche untergebracht. Der schwarze Naturstein, der den Boden sowie den Duschbereich bedeckt, stellt einen eleganten und ruhigen Pol dar.

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