Parkett selber abschleifen, ja oder nein?

Sabine Neumann Sabine Neumann
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Parkett gehört zu den beliebtesten Bodenbelägen im Innenraum – unter anderem auch aufgrund seiner langen Lebensdauer. Dennoch zeigt auch der beste Holzboden nach jahrelangem Gebrauch Abnutzungserscheinungen. Die Oberfläche wird stumpf und es entstehen Dellen, Kratzer und andere Macken, die sich auf Dauer natürlich nicht vermeiden lassen. Das Gute: Solche Gebrauchsspuren bedeuten nicht, dass der Boden gleich komplett rausgerissen und ersetzt werden muss. Stattdessen kann man das Parkett abschleifen und neu versiegeln (lassen). Wir gehen der Frage auf den Grund, ob man diese Aufgabe als Laie problemlos selbst übernehmen kann oder sich vielleicht doch lieber an einen Experten wenden sollte.

Schwierigkeitsgrad

Parkett selber abschleifen gehört nicht unbedingt zu den unkompliziertesten und einfachsten Heimwerkerarbeiten im Haushalt, sondern ist schon etwas aufwändiger. Eine Schleifmaschine muss man sich in der Regel erst ausleihen und auch die Handhabung ist für Laien nicht leicht, denn das Gerät muss gleichmäßig und ruhig bedient werden, damit keine ungewollten Vertiefungen entstehen. Mit einem Schleifgang ist es außerdem nicht getan, ein Grob- und ein Feinschliff sind auf jeden Fall nötig. Und abschließend muss die Oberfläche auch noch versiegelt werden. Alles in allem ist der Schwierigkeitsgrad also schon eher hoch einzuordnen.

Zeitaufwand

Wie bereits erwähnt, ist Parkett abschleifen ein recht aufwändiger Prozess, der natürlich auch nicht in einer halben Stunde erledigt ist. Wie lange das Ganze dauert, hängt zum einen von der Größe des Raumes und zum anderen von der eigenen Erfahrung ab, aber einen Tag Arbeit sollte man als Laie wohl schon einplanen, wenn man seinen Parkettboden selbst abschleifen möchte.

Kostenvergleich selber machen vs. Profi

Wahrscheinlich überlegt ihr euch jetzt auch, ob es wohl sinnvoller ist, selbst Hand anzulegen oder doch einen Profi ans Parkett zu lassen. In finanzieller Hinsicht kann ein Kostenvergleich wie folgt aussehen: Wer sein Parkett selbst abschleifen will, muss sich dafür das Zubehör, sprich eine entsprechende Schleifmaschine leihen. Der Tagessatz im Baumarkt liegt dafür bei etwa 50 Euro. Hinzu kommen Fugenkitt, Öl zum Versiegeln und Lackroller zum Auftragen. Insgesamt muss man also für das Abschleifen und Versiegeln in Eigenregie mit etwa 120 bis 150 Euro rechnen. Lässt man das Projekt vom Experten durchführen, kostet das Abschleifen alleine in der Regel um die 20 Euro pro Quadratmeter und das Versiegeln zusätzlich circa 15 Euro. Bei einer Raumgröße von 20 qm kommt man damit auf etwa 700 Euro. Dazu rechnen muss man dann noch Anfahrts- und Reinigungskosten, sodass man am Ende bei 800 bis 900 Euro liegt.

Anleitung

Ihr habt euch dafür entschieden, euren Parkettboden selbst zu schleifen? Dann kommt hier eine kleine Anleitung zur ersten Orientierung: 

1. Grobschliff: Für den Grobschliff braucht ihr Schleifpapier der Körnung 24 oder 36. Wichtig: Setzt die Schleifmaschine erst dann auf den Boden, wenn die Walzen die volle Drehzahl erreicht haben, sonst gibt es unschöne Rillen im Parkett. Beginnt am Besten an einer Wand und arbeitet euch von dort gleichmäßig und ruhig bis zur Mitte des Raumes vor. Jede Bahn wird dabei sowohl im Vor- als auch im Rückwärtsgang bearbeitet. Ist die gesamte Fläche bearbeitet, entfernt ihr den Schleifstaub. 

2. Zwischenschliff: Für den Zwischenschliff nehmt ihr eine 60er-Körnung und achtet genau auf das Verlegemuster des Parketts, damit die Schleifspuren des Grobschliffs entfernt werden. Auch die Ränder und Ecken könnt ihr jetzt bearbeiten. Auch hiernach müsst ihr den entstandenen Staub entfernen und den Boden am besten gründlich absaugen. Je nach Zustand des Parketts, kann auch mehr als nur ein Zwischenschliff nötig sein.

3. Feinschliff: Nun erfolgt der Feinschliff mit der 100er oder 120er-Körnung, die für eine glatte Oberfläche sorgt, sowie eine erneute gründliche Reinigung des Bodens.

4. Versiegelung: In einem letzten Schritt geht es an die Oberflächenbehandlung. Der Parkettboden wird also nach Belieben entweder geölt, gewachst oder lackiert, um ihn zu versiegeln.

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