Nebenkosten Haus: Mit diesen Abgaben müsst ihr rechnen

Sabine Neumann Sabine Neumann
Moderne Luxusvilla im kubischen Stil, Lioba Schneider Architekturfotografie Lioba Schneider Architekturfotografie Modern houses
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Wenn man vorhat, ein Haus zu kaufen, muss man dafür nicht nur den Kaufpreis aufbringen oder finanzieren, sondern es kommen auch noch weitere finanzielle Verpflichtungen auf einen zu. Als Immobilienbesitzer sollte man genau wissen, was an Nebenkosten für ein Haus monatlich bezahlt werden muss. Dazu zählen Aufwände für Strom, Heizung und Wasser, aber auch für Müllentsorgung, Straßenreinigung und vieles weitere. Wir listen euch auf, welche Hausnebenkosten es gibt, wie hoch sie ausfallen und wo sie gegebenenfalls Einsparpotenzial bieten.

Grundsteuer

Jeder Grundstückseigentümer in der Bundesrepublik Deutschland muss für sein Grundstück jährlich eine Grundsteuer zahlen. Wie hoch diese ausfällt, hängt von mehreren Faktoren ab und variiert stark von Kommune zu Kommune. Zwischen 70 und 800 Euro ist – je nach Wohnort – also alles möglich, was diese Nebenkosten betrifft.

Heizkosten

Bei den Nebenkosten für ein Haus schlagen die Heizkosten häufig als größter Posten zu Buche. Allerdings hängt ihre Höhe auch von individuellen Faktoren ab, zum Beispiel von der Heizungsart, der Anzahl der Personen im Haushalt, der individuellen Wohlfühltemperatur etc. Im Schnitt muss man jährlich – je nach Energieform – mit Heizkosten von 10 bis 15 Euro pro Quadratmeter rechnen. Monatlich sind das für ein Einfamilienhaus mit 130 Quadratmetern etwa 120 bis 150 Euro.

Heizungswartung

Damit die Heizung auch wirklich effizient arbeiten kann und lange erhalten bleibt, benötigt sie eine entsprechende Wartung und Pflege, die ebenfalls Kosten verursacht. Je nach Wartungsvertrag und Art der Heizungstechnik muss man dafür in etwa mit 300 bis 450 Euro im Jahr rechnen. Bei diesem Posten lohnt es sich, Wartungsverträge verschiedener Anbieter miteinander zu vergleichen.

Strom

Wie bei der Heizung lässt sich auch die Höhe der monatlichen Stromkosten durchaus beeinflussen. So kann man zum einen seinen eigenen Stromverbrauch überwachen und Stromsparmaßnahmen ergreifen, zum anderen bietet auch die Wahl des Anbieters durchaus Einsparpotenzial in diesem Bereich. Für eine vierköpfige Familie im Einfamilienhaus liegt der Durchschnittsverbrauch bei circa 4.900 Kilowattstunden, was zu monatlichen Kosten von 110 bis 140 Euro führt.

Wasser/Abwasser

Im Gegensatz zu den Kosten für Strom und Heizung lassen sich die Abgaben für Wasser und Abwasser nicht ganz so einfach beeinflussen. So kann man zum Beispiel nicht einfach den Versorger wechseln. Der persönliche Wasserverbrauch hingegen lässt sich durchaus modifizieren und mit Sparmaßnahmen senken. Je nach Kommune und Verbrauch fallen in einem vierköpfigen Haushalt in einem Haus mit Garten durchschnittlich zwischen 60 und 100 Euro Wasser- und Abwasserkosten im Monat an.

Abfallgebühren

Die Kosten für die Müllentsorgung werden von der jeweiligen Kommune festgelegt und können je nach Region stark variieren. Selbst darauf einwirken kann man, indem man eine möglichst kleine Restmülltonne wählt und den Müll trennt, denn die Abfuhr vom Gelben Sack ist kostenlos, genauso wie in vielen Fällen die Papiertonne. Auch Biotonnen sind erheblich günstiger als Restmülltonnen. Auch wer seine Mülltonnen selbst an die Straße stellt, anstatt sie von den Müllabfuhrarbeitern vom Grundstück holen zu lassen, spart in diesem Bereich Geld, das man zum Beispiel stattdessen in die Einrichtung des Zuhauses stecken kann. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einer 120 l fassenden Restmülltonne und einer kleinen Biotonne muss monatliche Kosten von 20 bis 45 Euro für das Thema Müllentsorgung einplanen.

Straßen- und Gehwegreinigung

In der Regel kümmert sich die jeweilige Kommune um die Reinigung des Gehwegs und der Straße, die vor einem Grundstück verläuft. Dafür werden jedoch Gebühren erhoben, welche ebenfalls in die Hausnebenkosten einfließen und sich meist an der Länge der Grundstücksseite orientieren, die an die Straße grenzt. Selbst senken kann man diese Kosten also nicht. Bei zehn Frontmetern muss man für die Gehwegreinigung etwa 6 bis 8 und für die Straßenreinigung circa 25 Euro im Monat einkalkulieren.

Schornsteinfeger

Wer in Deutschland ein Haus besitzt, ist dazu verpflichtet, alle drei Jahre den Bezirksschornsteinfeger für die sogenannte Feuerstättenschau kommen zu lassen. Die Kosten dafür werden von der Kehr- und Überprüfungsordnung geregelt. Darauf hat man also keinen Einfluss. Anders sieht es bei anderen Schornsteinfegerarbeiten aus wie der Überprüfung von Emissionen sowie Wartungs- und Reinigungstätigkeiten. Hier kann man Angebote vergleichen und so entsprechend Geld sparen. Je nach Heizungsanlage und Schornsteinfegerbetrieb belaufen sich die Kosten dafür jährlich auf 50 bis 120 Euro.

Versicherungen

Als Immobilieneigentümer sollte man sein Haus unbedingt gegen Schäden versichern. Der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung ist dabei das absolute Minimum, ob man dazu noch eine Elementarschadenversicherung, eine Glasversicherung und andere Policen abschließt, hängt von der individuellen Wohnsituation ab. Wer bei diesem Punkt Geld sparen möchte, sollte regelmäßig die Angebote verschiedener Versicherer vergleichen. Eine einfache Gebäudeversicherung kostet in etwa zwischen 200 und 500 Euro jährlich.

Telekommunikation

In Sachen Telekommunikation bieten entsprechende Unternehmen heutzutage in der Regel Flatrates für Telefon- und Internetverbindungen an. Es handelt sich dabei also um verbrauchsunabhängige Kosten. Hier empfiehlt es sich, stets die Vertragslaufzeit sowie die Angebote der Konkurrenz im Blick zu behalten. So kann man in diesem Bereich durchaus Kosten sparen. Diese belaufen sich monatlich auf etwa 30 bis 60 Euro.

Instandsetzung

Als Hauseigentümer empfiehlt es sich, stets für eventuell nötige Reparaturen gewappnet zu sein und regelmäßig Geld beiseitezulegen, um im Ernstfall darauf zurückgreifen zu können. Experten empfehlen eine sogenannte Instandhaltungsrücklage von 1 Euro pro Quadratmeter. Bei einem Einfamilienhaus von 120 Quadratmetern sollte man also monatlich 120 Euro zurücklegen.

Straßenausbaubeitrag

In einigen Bundesländern können die Kommunen die Kosten eines Straßenausbaus anteilig von den Anliegern mitfinanzieren lassen. Es lohnt sich also durchaus, vor dem Hauskauf oder -bau die lokale Beitragssatzung anzuschauen und sich zu erkundigen, ob und wie oft die Gebühr in den letzten Jahren erhoben wurde. Eine durchschnittliche monatliche Belastung lässt sich bei diesem Punkt nicht verallgemeinern.

Nebenkosten für ein Haus: Rechner

Bezieht man alle genannten Faktoren mit ein, kann man grob die monatlichen Nebenkosten für ein Haus mit 140 qm wie folgt kalkulieren: Alle aufgeführten Posten addiert belaufen sich auf etwa 500 bis 800 Euro pro Monat. Allerdings funktioniert diese Beispielberechnung nur bedingt, da einige Aspekte von Kommune zu Kommune unterschiedlich ausfallen und andere von individuellen Faktoren wie der Wahl bestimmter Anbieter und dem persönlichen Strom- und Wasserverbrauch abhängen.

Nebenkosten beim Hauskauf

Nicht erst, wenn man bereits Hausbesitzer ist, sondern auch schon beim Hauskauf selbst fallen Nebenkosten an, die es einzukalkulieren gilt. Dabei handelt es sich um einmalige Zahlungen, die aber dennoch Einfluss auf den Gesamtkaufpreis nehmen. Dazu gehören die Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten sowie – je nach Fall – Maklerprovision, Gutachter- Modernisierungs- sowie Finanzierungskosten.

Nebenkosten Haus: Miete

Vermietet man seine Immobilie, fallen die meisten monatlichen Nebenkosten für das Haus weg, weil diese auf den Mieter umgelegt werden können. Dazu gehören Grundsteuer, warme Betriebskosten, Abwassergebühr, Straßenreinigung, Müllabfuhr, Versicherungen und Schornsteinfegergebühren. Nicht umlagefähig hingegen sind Instandhaltung- und setzung sowie Verwaltungsarbeit.

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